Experimente mit Rahmen-Antennen

A. Zosel, Aug. bis Okt. 2006

 

Diese lose beizustellende Rahmen-antenne für Mittelwelle (nach einem Vorschlag des ERF von 1985 gebaut) hatte ich schon einige Jahre mit erstaunlich guter Wirkung in Betrieb. 
Dann (Aug. 2006) wollte ich ‘mal eine Rahmen-antenne bauen, die man bequem unterbringen und mitnehmen kann.

 

"Bequem unterbringen“ bedeutete „sie muß flach sein“. Aus dem Gedanken ist diese Konstruktion geworden. Die Wirkung war etwas geringer als die der oben gezeigten; vermutlich, weil zwischen den Windungen kein Abstand war (in Bauanleitungen ist allgemein ein Abstand von Windung zu Windung gefordert)

 Auf einer US-amerikanischen Internet-seite fand ich Sept. 2006 diese Rahmenantenne in Ringform mit untergebautem Drehko. Die Spule ist auf einen C-förmigen Kantenumleimer für Tisch- oder Arbeitsplatten gewickelt. Dieser Ring ist auf einen Holzklotz am Boden des Kastens geschraubt.
Die ringförmige Bauart der Antenne gefiel mir sofort, und ich machte mich im Keller auf die Suche nach einem geeigneten Ringprofil.

 

Der Deckel eines 20mm-Kabelkanals aus Kunststoff war gut brauchbar. Die gerade vorhandene Länge ergab einen Ring von 400 mm Durchmesser.
Anders als in dem amerikanischen Vorschlag habe ich dem Ring nicht am Boden des Kastens befestigt, sondern unter dem Deckel. Dadurch konnte der Profilring mitsamt dem Halter be-quem bewickelt werden (siehe Bild 8).

 

In das Profil des Kabelkanaldeckels paßten (dicht an dicht) 12 Windungen grün isolierter Dipothermleitung 0,5 mm², von der gerade ein Rest vorhanden war.
Mit diesen 12 Windungen und einem Doppel-Drehko von 2x230 pF war auf Anhieb bei aufgedrehtem Drehko das 1600-kHz-Ende der Mittelwelle abgestimmt. Mit 460 pF erreicht man etwa 800 kHz.
Trotz Wicklung ohne Windungsabstände ergibt diese Rahmenantenne die gleiche hervor-ragende Wirkung wie die ERF-Antenne.

 

mit „Nordmende Globetrotter 2019“

 Wo tagsüber mit dem Transistorradio nichts zu hören ist, bringt es, in den Induktions-bereich der Rahmenantenne gelegt, deutlich hörbar manchen Fernsender, z.B. die „Stimme Rußlands“.

 

Drehko 2x230 pF im Unterteil der ehemaligen Marzipan-Holzschachtel.
Der Holzsockel des Profilrings wird mit zwei Schrauben unter den Deckel der Holzschachtel geschraubt.
Der Holzsockel ist so geformt, daß sich oberhalb des Deckels ein kreisförmiger Ring ergibt.

Okt. 2006:  Erweiterung der Rahmenantenne zu einem Mittelwellen-Audion mit Eichelröhre.
 Eine versuchsweise Erweiterung der flachen Rahmenantenne nach Bild 2  zu einem Audion mit einer Eichelröhre zeigte, daß damit ohne Hochantenne ein mehr als aus-reichend lauter Kopfhörer-Empfang möglich ist. Die Anodenspannung beim Versuch war 25V aus acht Lithiumknopfzellen CR2477.
 Die Ring-Rahmenantenne wurde daraufhin zu einem Audion mit Eichelröhre erweitert.
 Die Verwendung als Beistell-Rahmen-antenne ist aber weiterhin möglich.

 

Kopfhörer:              2x2000 Ohm
Anodenspannung:  24V
(2 Batterien 12V, Nr. 23A, D10x28)
Anodenstrom:       0,5 mA
Heizspannung:         6V (Akkus)
Heizstrom:              140 mA
 Bei Dunkelheit sind in einer (Peil-)Richtung wenigstens 60 Sender mit hervorragender Trennschärfe zu empfangen, und das alleine mit der Spule als Rahmenantenne.

links: Heizbatterien, Rückkopplungsdrehko,Kopfhörerbuchsen,rechts: Eichelröhre, Drehko, Bereichsum-schalter,hinten: Anodenbatterien, Einschalter (schaltet die Heizspannung; wurde später nach rechts verlegt)

 

Durchgang des Antennenrings unter dem Deckel, Kopfhörerbuchsen und Drehknopf für die Rückkopplung (Dreh-knopf später gegen kleineren getauscht, weil zu nahe am Kopfhörerstecker)

Unteransicht der Antennenwicklung
 
(=Empfangs-Schwingkreisspule, grün) mit der Windung für die Rückkopplung (beige).
Die Enden der Wicklungen sind an Heft-klammern gelötet, die im Holz stecken. Von da aus gehen Leitungen zu den Anschlüssen in der Schaltung.

 

Detail  Rückkopplungsdrehko, Heizakkus, Kopfhörerbuchsen, Anoden-batterien

Detail Eichelröhre, Abstimm-drehko, Bereichsumschalter, Einschalter.
 
Weil keine Fassung vorhanden ist, sind die Anschlußdrähte der Röhre unterhalb einer Pappscheibe an die Beine von Musterbeutel-klammern gelötet. Die Röhre wird von einem O-Ring gehalten (kann nach dem Anlöten entfallen).
 
Zwei MW-Bereiche durch Parallel-Schalten eines Kondensators von 300 pF zum Drehko von 460 pF (1600 kHz bis ca. 700 kHz  und  ca. 750 kHz bis ca. 530 kHz

Die Schaltung:

Ohne Besonderheiten