EL84 Stereo - Verstärker in Parallelschaltung

 

UPDATE im Oktober 09:

Wieder einmal der Netztrafo !! Die Dinger kann man teilweise einfach vergessen ! Der Netztrafo aus der
Musiktruhe wurde nach einer Stunde brüllend heiß, obwohl er eigentlich für diese Röhren-
konstellation entwickelt wurde. Darum habe ich ihn gegen einen Ringkern-Trafo getauscht, 
welcher max. 600 mA bei 220 oder 290 Volt liefern kann. Den bekommt man für einen 
guten Preis bei ampdesign.de (NT 18). Dieser Trafo hat nach 2 Stunden gerade mal Handwärme erreicht, 
was will man mehr ?? Und mit der passenden Abdeckkappe sieht er auch noch bombig aus !
Ich empfehle stets diese Investition, immerhin besser als so einen Glüh-Trafo auf dem Chassis zu
haben, denn der erste hatte nach einer Stunde über 80 Grad, nach 2 Stunden lag er bei fast 100 Grad !

 

Hier die ehemalige Trafoversion:

 

Mal wieder reizte es mich, weil ich noch zwei Ausgangsübertrager mit 2,5 Kohm hatte. 
Ich wollte jedoch nicht wieder etwas mit EL34 oder 6L6 bauen, denn das habe ich schon.
Somit war mir die EL84 in Parallelschaltung (also jeweils 2 pro Kanal) gerade recht, denn diese 
Röhre hat meiner Meinung nach einen sehr guten Klang bei recht guten Eigenschaften.
Als mir nun ein großer Netztrafo aus einer Musiktruhe in die Hände fiel, legte ich endlich los.
Denn dieser lieferte mehr als 200 mA Wechselspannung bei 270 Volt.

Zur Schaltung gibt es folgendes zu sagen: Die Vorstufe besteht aus einer ECC83, welche an
der Anode über 50 Kohm gespeist wird.  Es sei noch zu bemerken, daß die EL84 nicht
"rein" parallel geschaltet werden dürfen. Eine Ausnahme machen hier die Eingangsgitter, die beide 
getrennt über 50 Kohm an den Ausgang der ECC83 gelegt sind. Würde man sie auch parallel schalten, 
würde das Ganze unheimlich schwingen.
Die Gegenkopplung liegt über 33 Kohm an der Kathode der ECC83, letztere über 1 Kohm an Masse.

Das Netzteil machte mir im Voraus einige Sorgen. Denn mit Röhrengleichrichtung ging es kaum,
da die EZ81 nur 150 mA verträgt, ich aber mindestens eine für 200 mA benötigte. Also benutzte
ich wieder einen Silizium-Gleichrichter aus 4 X 1N4007, mit folgendem Ergebnis:
270 V ~ mal 1,414=ca. 380 Volt Gleichspannung.  Hinter dem Gleichrichter habe ich dann einen 
220 µf Elko, dann über 470 Ohm (50 Watt, auf die Chassis - Unterseite geschraubt) auf einen 
dicken 820 µf Elko und ab in die Schaltung. Die Spannung steht nun an den EL84 bei genau 255 Volt,
das passt genau. Das Ergebnis ist eine sehr glatte, brummfreie Gleichspannung, im Betrieb ist 
keinerlei Brumm zu hören.

Das Chassis und die Abdeckungen der Ausgangsübertrager sind professionell Pulverlackbeschichtet, 
die Netztrafo-Abdeckung habe ich aus Sperrholz zusammengeleimt und dann mit Acryl Lack 
bearbeitet. Dabei ist es enorm wichtig daß man sehr gut vorarbeitet ! Keine Dellen reinschleifen,
nach dem Schliff mit Holzgrundierung spritzen, danach erneut fein schleifen und evtl. nochmals mit
Holzgrundierung spritzen und nochmals fein schleifen. Dann erst den entgültigen Lack lackieren.
Fehler, welche man bei den Vorarbeiten gemacht hat, tauchen leider erst danach so richtig auf !
Das Blech für die Lüftungsgitter kann man im Baumarkt kaufen.

Die Seitenteile sind aus Buche, mahagonigebeizt und dann mit Hochglanz-Klarlack versehen.
Auch hier muss man sehr penibel arbeiten, das Holz fein schleifen und gut lackieren.
Auf allem was glänzt, sieht man jeden kleinsten Fehler sofort.

Die Messingringe hat mir ein guter Freund gedreht. Ich habe sie dann fein geschliffen und
hochglanzpoliert, anschließend mit Zapon - Lack lackiert.

Das Ergebnis kann sich absolut hören lassen: Feine Höhen, gute Bässe auch im unteren Bereich,
ein absoluter Spitzensound, ein voller Erfolg !


Hier der Schaltplan eines Kanals: