Projektionsfernseher im Eigenbau

 

Zufällig fand ich im Internet ein Forum wo Leute sind, die sich selber einen
Videoprojektor bauen. Ich war erstaunt - wie soll das denn gehen ?

Die Sache ist relativ einfach: Man lenkt ein starkes Licht durch eine
Fresnel Linse. Dadurch wird der Strahlengang gerade und geht dann
durch ein herkömmliches LCD Display.
Das Hami 8 Zoll Display mit Tuner und A/V sowie VGA Eingang wird 
hierfür sehr gerne benutzt.  Es hat eine Auflösung von 800 X 600 Pixel, 
für TV und DVD ist das völlig ausreichend.
Das Display muss man vorher natürlich etwas verändern, 
die Hintergrundbeleuchtung und diverse Folien müssen entfernt werden. 
Eine heikle Sache, manch einer hat schon dabei sein Display 
unwiederbringlich beschädigt, aber dieser Nervenkitzel lohnt sich.
Die Demontage des Hami muss darum sehr vorsichtig geschehen, das 
eigentliche Display wird dann in die Displayhalterung eingebaut, zusammen
mit den beiden Fresnel Linsen. Ein Flachbandkabel (FCC) muss ausgewechselt
werden weil das originale zu kurz ist.

Nachdem das Licht nun das Display passiert hat wird es durch eine weitere
Fresnel Linse gebündelt und geht über einen Umlenkspiegel in das Objektiv,
welches das Bild an die Wand bringt. Wenn man nun die Bilder sieht soll
man meinen: Was ein Geraffel, taugt ja nichts.....doch weit gefehlt, das Bild
ist sauber und scharf, man glaubt es kaum. Ich schaue sehr viel damit fern,
bei einer Diagonale von 1,60 m.
Als Lichtquelle benutzt man Metalldampflampen, weil hier die Lichtfarbe
einen hohen Weissanteil hat. Die Leistung bewegt sich zwischen 150 und
400 Watt, je nach Bedarf. In meinem Fall habe ich 150 Watt benutzt.
Bei meinem Gerät handelt es sich um den Bausatz der Firma G&P Optoelektronik,
das sind 2 Studenten die auf dieser Basis in die Selbstständigkeit gegangen sind.
Dieser Bausatz hat durchweg nur gute Bewertungen erhalten !
Man kann diesen Projektor noch auf seine eigenen Bedürfnisse anpassen,
so habe ich z.B. die beiden Lüfter in Schaumstoff gelagert, so werden die
Geräusche nicht auf das Gehäuse übertragen. Zudem habe ich am Eingangslüfter
einen Filter aus dünnem Fliess montiert, damit möglichst wenig Staub in das Gerät
eingesaugt wird.
Sehr wichtig ist auch die gesamte Feinabstimmung der Optik, hierzu gehören:
1. Abstand Reflektor - Lampe (möglichst nah dran)
2. Abstand Kondensor - Lampe (angeblich so nah wie möglich, bei mir ca. 2,5cm)
3. Abstand der Fresnel-Linsen zum Display (Ich habe beide ganz nahe dran).
4. Neigung und Winkel des Umlenkspiegels
5. Stellung des Objektivs, ich habe meines 1,5cm nach links versetzt und somit
    viel mehr Lichtausbeute erhalten.

Hier das Gerät von Vorn mit Digitalreceiver:

Und auch der Sound darf ja nicht zu kurz kommen, hier sorgt natürlich ein Röhrenverstärker mit
einer ECC82 und 2 EL84 für den richtigen Klang:

Das Display mit Fresnel Linsen und dem Controller oben.

Die Lampe mit Reflektor und Kondensor, hier ist gut der Displaycontroller zu sehen.
Die Scheibe zwischen Kondensor und Display ist ein Infrarot / UV Filterglas, unbedingt nötig
weil sonst das Display zu heiss wird und die Farben auf Dauer verblassen.

Der Umlenkspiegel, dahinter verbirgt sich weitere Elektronik, u.A. das Vorschaltgerät
für die Metalldampflampe. Das Display ist hier ausgebaut. Gut zu sehen ist das FCC für
die Display - Ansteuerung.

Hier das Ergebnis - in Natura sieht das Bild besser aus, man kann es nur sehr schwer fotografieren.