Eine
wahre Sammlergeschichte
Ich stöberte aus Langeweile im Internet, suchte neue Ideen zum Basteln, suchte
irgendein schönes Gerät in Ebay oder ähnliches.
Da fand ich im Moment jedoch
keines. Alles uninteressant oder überteuert, also weiter zum GFGF,
denn die Seite hatte ich
lange nicht besucht. Beim Durchstöbern der Anzeigen
fiel mir ein Gesuch auf:
Suche Stoffkabel für Löwe Ortsempfänger 333.
Ich hatte mehradriges Stoffkabel, das war zwar nicht original, aber für diesen
Zweck sehr brauchbar, denn es kam
dem Original ziemlich nahe. Ich antwortete
also auf die Anzeige und erhielt auch bald eine Email, der Sammler hieß Andre,
lebt oben hinter Hamburg an der Nordsee und er wollte dieses Stoffkabel auch
gern haben. Also ging die Tauscherei los:
Stoffkabel gegen Philetta
(Schlechter Tausch, ich weiß....darum legte ich noch einige andere Sachen
hinzu..). Doch das
war noch nicht das Ende....
So schickten wir uns öfters einige Sachen, er brauchte die eine Röhre, ich
brauchte eine andere, und die Pakete gingen
hin und her. Jedes mal packte jeder
eine Überraschung dazu: Alte Netzstecker, seltene Röhren, eine Tüte voller
Widerstände
oder Kondensatoren, ein Pack Akkus etc.... Parallel dazu tauschten
wir unsere Erfahrungen per Email rege aus.
Viele Bilder unserer Sammlungen
gingen hin und her, und irgendwann schrieb Andre: "Du, ich will im August
an die Mosel,
wenn es Recht ist komme ich mal vorbei."
"Gern, warum nicht ?" schrieb ich, und somit behielten wir das erst
mal im Hinterkopf.
Es wurde dann September 2004, bis Andre kommen wollte. Er wollte Freitags mit dem Zug
kommen und Samstags mit
seiner Freundin und Auto weiterfahren. Fahrpläne wurden
studiert und ausklamüsert, und endlich hatten wir die
passende Route gefunden. Um 14:20 sollte er in Rheda - Wiedenbrück eintreffen, und wir machten uns früh
auf den Weg.
Am Bahnsteig dachte ich: „Wie erkenne ich ihn ? Rose im Knopfloch ?
Egal, ich hatte ihm ja gesagt dass ich ihn mit
meinen beiden Söhnen
Niklas und Florian abholen würde..."
Als der Zug kam und langsam abbremste wurde es spannend. Die Türen öffneten
sich, und wir sahen uns die
aussteigenden Leute an. War es der dicke da hinten?
Nein, er wurde schon von einer Frau umarmt. Der lange dort ?
Nein, auch nicht,
denn der stürmte schon die Treppen hinunter. Und dann stand Andre plötzlich
vor uns – er hatte sich
extra ein Telefunken T-Shirt angezogen. Wir begrüßten
uns und verließen den Bahnhof, er war uns auf Anhieb sympathisch.
Da auch ein Radiomuseum in der Nähe ist, fuhren wir erst mal dort vorbei. Andre bestaunte
alles,
war sichtlich von der Größe des unterirdischen Bauwerkes und der
Sammlung imponiert.
Zuhause angekommen packte er erst mal seine Tasche aus, und dabei zog er ein
wunderschönes Gerät aus derselben
– ein Herofon
630u. Super, damit hatte ich
wahrlich nicht gerechnet. Ich war hoch erfreut. Anschließend gingen wir
erst
mal unsere Sammlung durch, schlossen das eine oder andere Gerät an, drehten
dran herum und fachsimpelten.
Als ich ihm die Geräte im Keller gezeigt hatte
nahmen wir den Rahmenantennenempfänger
mit, jedoch war mal wieder
der Heizakku leer, also ab an´s Ladegerät. 17 Uhr
ist sowieso noch zu früh für solche Empfänger, einigten wir uns.
Stattdessen
genehmigten wir uns erst mal ein Abendessen und klönten anschließend bei einem
Bier auf der Terrasse.
Als wir später den Rahmenempfänger einschalteten, kam Andre aus dem Staunen
nicht mehr heraus – Sender an Sender
ließ sich in den Ohrhörer zaubern, er
war sichtlich beeindruckt. Bis in die Nacht durchsuchten wir den Äther mit
verschiedensten Empfängern, es war einfach herrlich.
Am nächsten Tag zeigte ich ihm mal etwas die Gegend, wir kauften
ein und bereiteten die Pizza für das Mittagessen vor.
Da Andre gelernter
Koch war hatte er natürlich noch einige Verfeinerungen auf Lager, und so
schmeckte uns allen die Pizza
natürlich noch besser.
Nachmittags kam dann seine Freundin, nach einem Kaffeeklatsch und Verabschiedung
fuhren die beiden weiter zur Mosel.
Schade dass sein Besuch so kurz war, meinte meine Familie, und ich gab ihnen völlig
Recht.
Aber es geht noch weiter - immer wieder
telefonieren und mailen wir, und im Juni und Juli 2005 kam Andre mit
seiner
Freundin Andrina auf der Durchreise bei uns vorbei, ich zeigte ihnen meine neuen
Radios, mit probehören und
fachsimpeln, wie es sich gehört.
Wir (Meine Frau, ich und unsere beiden Kinder Niklas und Florian) meldeten uns
dann für ende Juli bei Andre und Andrina
an und fuhren dann auch hoch in den "hohen Norden", nach Schleswig Holstein. Nach 4
Stunden Fahrt trafen wir ein und
waren begeistert:
Die beiden wohnen auf einem Bauernhof, mit vielen Tieren, Hunde, Katzen, Pferde,
Ziegen und sogar 2 Lamas.
Die Kinder waren gleich hin und weg, meine Frau und Andrina erzählten sich erstmal etwas, und Andre und
ich
gingen seine Sammlung durch, die wesentlich älter als meine eigene ist.
Auch zeigte Andre uns seine Heimat, wir machten einige
Rundreisen und sahen uns die Gegend an.
In St. Peter Ording ist dieses Bild von den Kindern im Watt entstanden, wie man
sieht wehte dort eine
steife Brise, kaum dass man über den Deich schaute.
Auch legten wir einige leckere Sachen auf den Grill, so
hier zu sehen. Vorne bin ich und der nette Herr hinter der
Milchtüte ist Andre :-)
Hier sind wir am Eider- Stauwerk...
Niklas mit seinen Lieblingshunden Barney (stehend) und Medi
Florian auf der Elbfähre....