Sammlerpreise
- Diese Seite wird regelmäßig
überarbeitet und auf den
neuesten Stand gebracht. Wer Erfahrungen gleicher Art
gemacht hat kann mir diese gerne mitteilen.
Zu Sammlerpreisen kann ich nur sagen:
VORSICHT!
Man sollte - bei Ungewissheit - immer jemanden fragen
oder sich im Internet Rat dazu einholen. Die Preise
bei Auktionshäuser sind oft auch ein Maßstab, der aber
ist mit Vorsicht zu genießen. Manche Preise sind dort völlig
überhöht. Bei Sammlerpreisen kommt es natürlich sehr stark
auf Zustand und Originalität an ! Wenn z.B. ein völlig
verbasteltes
Gerät angeboten wird ist das weniger wert als ein originales, das gilt
auch für die Innereien.
Manchmal - und das sei hier auch bemerkt - wissen es die Verkäufer
auch nicht besser, sie glauben dann das Gerät sei ach so wertvoll,
weil Oma lange sparen musste und so weiter. Klar musste sie dafür
hart sparen, meiner Oma ging es nicht besser. Oft trifft man Leute
der älteren Generation, welche dann argumentieren:
"Das ist noch echte deutsche Wertarbeit ! Das hat
damals über
700 Mark gekostet!"
- Klar hat derjenige Recht der das sagt, aber ein Radio ist keine Aktie
und die Nachfrage und der Zustand bestimmen den Preis.
Mein Auto hat auch mal 15000 Euro gekostet, nun bekomme ich dafür
keine 2000 Euro mehr :-)
Meistens nehmen die Leute dann auch Lehre an wenn man sie aufklärt,
daran erkennt man dann daß sie keine Ahnung haben und
es dennoch
ehrlich meinten.
Doch: Es gibt immer wieder Leute, die ihre teilweise
desolaten Geräte für horrendes Geld verkaufen wollen.
Teilweise finden sie Käufer, die sich dann schwarz ärgern
wenn sie merken daß sie jemanden auf den Leim
gegangen sind.
So bekomme auch ich oft Angebote von Leuten aus dem Internet,
die mir etwas zum Verkauf anbieten. Meistens auch zu guten Preisen.
Wenn mir aber jemand späte 50-er und 60-er Jahre Radios für 400 - 600 Euro
anbietet die nichts besonderes sind und dann nach
meinen Aufklärungsversuchen
noch fest und streif behauptet sie seien ja eigentlich noch viel mehr
wert,
dann kann ich wirklich nur noch lachen über so viel erstunkenen
Blödsinn.
Ein Radio, welches NACH dem Krieg hergestellt wurde ist selten
über 100 Euro wert, ausgenommen natürlich Röhren Kofferradios
oder wirklich seltene Exponate oder einige Saba - Radios oder Modelle
der Firma Braun.
Diverse kantige 60-er Jahre Radios werden meist nur bei 20-50 Euro je nach
Zustand
gehandelt, hier gibt es kaum Ausnahmen (hier ist wieder Saba und Braun zu
nennen).
Des öfteren kursieren auch
Radio - Preislisten von Sammlern, die ihre Sammlung
verkleinern wollen. Meistens ist alles gut, aber auch mir sind da schon Listen
untergekommen wo die Preise deutlich überhöht waren. Ich weiß nicht,
was die Leute sich teilweise dabei denken.
Auch tauchen manchmal in Auktionshäuser Radios auf welche "restauriert
und 100% original " zu höheren Preisen angeboten werden.
Diese sind dann äußerlich in einem hervorragend gutem
Zustand.
Hier sollte man dann auch wirklich ORIGINALE Röhren vorfinden,
was nützt uns z.B. ein Radio in dem eine EM34 stecken müsste,
aber tatsächlich eine Russische Type 6E5 eingebaut wurde ?
Wenn so etwas dann noch als NEUE EM34 angepriesen wird,
dann ist das nicht in Ordnung. Der Preisunterschied ist nämlich enorm.
Top Zustand - aber ungeprüft, Netzkabel abgeschnitten, das ließt man
sehr oft bei Auktionen.
Nun mal ehrlich - Was soll das denn? Zu einem Top Zustand gehört
auch, dass das Gerät tadellos spielt ! Ich kann nur
jedem abraten, so etwas
für teures Geld zu kaufen. Übrigens - wenn so ein Angebot auftaucht,
dann checkt man am besten die Vorgeschäfte des Anbieters. Handelt dieser
öfters mit Radios, so wird er auch dieses bestimmt nicht ungeprüft verkaufen,
denn im spielbereiten Zustand bringt ein Radio viel mehr ein !
Volksempfänger - das alte Thema. Oft werden in Auktionshäuser
Radios als Volksempfänger bezeichnet welche gar keine sind !
Dann wird da irgendein Nachkriegsgerät angeboten und so bezeichnet,
entweder aus Unwissenheit oder weil schon allein dieser Name was
her macht, ich weiß es nicht.
Zur Serie der Volksempfänger zählen wir den VE301 - alle Modelle
sowie den Deutschen Kleinempfänger (DKE - Göbbelsschnautze)
- alle Modelle.
Der Volksempfänger war ein Radio einfacherer Bauart welches
von Otto Griessing bei der Firma Seibt auf Befehl von
Göbbels
entwickelt wurde. Erstmals vorgestellt wurde das Gerät mit dem Modell
VE301 im Jahre 1933 auf der Berliner Funkausstellung.
Der Preis der Wechselstromversion betrug 76 Reichsmark.
Der Sinn lag darin, jedem Bürger des Reiches den Kauf eines Radios
zu ermöglichen um die Nazi-Propaganda zu hören.
Echte Volksempfänger liegen heute oft bei 150 Euro oder darüber,
dann sollte aber auch der Zustand gut und spielbereit sein,
das Gehäuse ohne Makel. Innen sollte kein Rost sein und die
Röhren sollten original und geprüft sein. Die Kondensatoren sollten
original aussehen, d.h. Originalgehäuse ist leer geräumt und innen
befinden sich Typen neuerer Bauart.
Vorsicht auch wenn bei Online-Auktionen kein Bild vom inneren
dabei ist, es könnten sich die falschen Röhren darin befinden.
Nach dem Krieg waren Röhren oft knapp und es wurde eben
improvisiert. Nichtsdestotrotz spielen solche Geräte oft sehr gut.
So tauchte z.B. mal ein VE301 mit VCL11 (wurde nie im
VE301 verbaut) innen auf, an den Seiten waren auf dem Sandfarbenen
Gehäuse Wehrmachtsymbole aufgedruckt. Es stammte angeblich
aus Tobruk...
Nur: Kein Kenner hat jemals so ein Gerät gesehen, in vielen
einschlägigen Foren wurde darüber beraten. Fazit: da hatte wohl
jemand seiner Phantasie freien Lauf gelassen und gebastelt.
AUCH tauchen immer wieder Geräte auf die als "100 % original"
angeboten
werden- mit Grundig Oval Lautsprecher und solche Scherze. Wenn man
die Leute daraufhin anspricht kommt fast immer der gleiche Spruch:
"Hab ich von dem und den, und der hat gesagt das sei alles original."
Sehr häufig ist das der Fall bei Auktionen.
Flohmärkte.....Achtung - kann ich nur sagen. Dort stehen
manchmal
schlimme Ruinen für völlig überhöhte Preise, diese Verkäufer ansprechen
lohnt nicht, sie bleiben dabei. So sah ich mal auf einem Antik-Markt bei
einem Verkäufer ein Blaupunkt NU630 U stehen. Er wollte 200 Euro
dafür haben und ich sagte: "Mhh, tja.....Aber es
muss spielen !"
Da wurde er nervös, sagte aber: "Spielt astrein!"
Da der Flohmarkt in einer Halle war, waren dort auch Steckdosen,
also sagte ich: "Ausprobieren, da vorn ist eine Steckdose !"
"Nee, das dürfen wir nicht. Wenn wir hier Strom entnehmen, dann
müssen wir voll Strafe zahlen, nee nee..."
- das war natürlich völliger Schwachsinn, durch die Rückwand
konnte man zudem auch sehen daß Röhren fehlten, 200
Euro war
völlig überhöht, ich schätze so etwas auf höchstens 20 Euro.
Replika´s
Bei Ebay ersteigert: Schneider-Opel
Detektor - eindeutig eine Fälschung!
Es war mir schon bei den Bildern klar, und er hat mich nur knapp 17 Euro
gekostet - funktioniert aber.
Auch stand mal auf einem Flohmarkt ein Transistor - Replik zum
Verkauf. Das Gerät war auf alt gemacht, und der Verkäufer beharrte
darauf es sei ein Röhrengerät.
Ich stellt mich dazu und schmunzelte, denn ein Interessent stand
kurz davor 150 Euro für diesen Billigkram zu zücken, und da
meldete ich mich zu Wort: "Ist kein Röhrengerät!"
"DOCH klar ! " meinte der Verkäufer
lautstark.
Ich: "NEE, Replik aus China, Transistor. Wert höchstens 30 Euro."
"Was wollen Sie?" fragte der Verkäufer, und auch der Interessent
sah mich seltsam an. Ich ließ mich nicht anmachen und sagte dem
Interessenten: "Lassen sie sich die Röhren doch einfach mal zeigen,
dann ist doch alles klar !"
Das wirkte, der Mann wollte nun die Röhren sehen, 3 Schrauben
waren zu lösen. "Kaufen sie oder lassen sie es, der Deckel bleibt
drauf, wenn sie dem da mehr glauben als mir !"
kam der Spruch.
Der Interessent ging weiter und fragte, ob ich mir sicher sei.
Ich sagte ihm: "Diese Replik, was glauben sie welches Baujahr das
ist?"
"Er sagte 30-er Jahre." kam die Antwort.
"OK", sagte ich, "und glauben sie wirklich das AM/FM schon in
den
30-ern ein Thema war? "
Und da fing er an zu überlegen und lächelte: "Nein, da haben Sie Recht !"
Ich klärte ihn dann auf, über mein Hobby, über solche Flohmarktverkäufer,
über alte Radios usw. Wir tauschten Adressen aus und er kaufte
später mal bei mir ein kleines Telefunken, für 20 Euro in bestem Zustand.
Er bestaunte meine Sammlung und bedankte sich im Nachhinein,
daß ich ihn vor diesem Betrug geschützt habe.
Natürlich - und auch das muss ich hier sagen, sind Flohmarktverkäufer
ehrliche Leute und machen auch Faire Preise.
Diese genannten hier sind halt böse Ausnahmen.
Replika´s die 2-te
ja, über dieses Thema gibt es einfach
sehr viel zu schreiben !!
Noch einmal Antikmarkt, diesmal aber das Thema Grammophon !
His Master´s Voice - jeder von uns hätte gern so ein
Gerät.
Ich habe im Dezember 2007 auf einem Flohmarkt ein "solches"
gesehen und will hier den Dialog 1:1 wiedergeben, es ging um
ein Gerät an dem Trichter, Schallrohr und Schalldose definitiv
NICHT original waren, aber geprägt mit "His Master´s
Voice",
montiert auf einem Gerät welches NICHT der besagten Firma
entsprungen war.
Ich: "Was soll das kosten ?"
Verk."100 Euro, ist heute Sonderpreis."
Ich: "Mhh, ist das auch alles original
?"
Verk. "Na klar, sieht man doch...."
Ich: " Deshalb frage ich, denn Schallrohr, Trichter und Schalldose
sind ja wohl von einem Plagiat aus China oder Indien. Der Rest ist
nicht von His Master´s Voice. "
Er: "Hör mal, wenn Du ein originales willst, dann kannste
400 € zahlen,
dann kriegste ein originales von mir !" --
Häääää????
Ich: "Aha, hört sich ja schon anders an, aber sie sagten doch eben dieses
wäre original !?! ......."
Er antwortete nicht, und ich ging. Der schaute mir sogar noch
völlig
erbost hinterher, war sich wohl nicht einmal einer Schuld bewusst.
Darum - bei Grammophone muss man höllisch aufpassen, in diesem Fall
war dieser Billig-Ramsch schnell zu erkennen, doch das ist leider nicht
immer so, es gibt auch sehr gut gemachte Fälschungen.
Aufpassen muss man auch beim Loewe Ortsempfänger und anderen
Uralt-Geräten wie Detektoren und Einkreisern. Es gibt
etliche Nachbauten
die teilweise sehr gut gemacht sind, die aber an den Wert eines echten Gerätes
nicht heranreichen. Zu erkennen sind solche Nachbauten manchmal an
moderneren Bauteilen wie Drehkondensatoren oder Steckbuchsen.
Auch Typenschilder sind oft vorhanden, mit dem Computer ausgedruckt
und überlackiert. Im Original waren sie meistens aus Metall und angenagelt.
Musiktruhen -
Schätze aus vergangenen Zeiten !
Ja, so ist es, denn diese Großgeräte aus den 50 - 60ern (Vorher wurden
nur wenige Musiktruhen hergestellt) waren damals unheimlich teuer.
Kaum einer konnte sich so etwas leisten und wenn, dann musste lange
gespart werden. Immer wieder bekomme ich in letzter Zeit Anfragen
was so etwas wohl wert sei. Hier kann man keine Meßlatte
anlegen, denn
es gibt nur ganz wenige Sammler die dafür Platz haben. Leider ist das
auch wohl der Grund dafür, daß Truhen oft entsorgt
werden.
Preislich gehen sie manchmal für nur einen Euro weg.
Auktionshäuser
Hier hört der Spaß manchmal wirklich
auf !
Es gibt Leute, die meinen wirklich, sie müssten mit der Blödheit anderer
reich werden. Ein Grundig Type 87 Röhrenradio kostet dann mal schnell
90 Euro oder mehr. Transistorradios – aktuell zu kaufen, billigster China-
Kram, für 45 Euro. (Kostet hier um die Ecke 6,95 Euro….)
Miniaturausgaben einiger bekannter, alter Radios für 30-60 Euro.
(Kosten bei einem Internet-Versandhaus 19 Euro.)
Absolute Schrottradios werden gelegentlich für horrende Preise angeboten.
Das schärfste war eine „Spezialröhre“, die beim ersten Mondflug zum
Einsatz kam. Es handelte sich leider um eine schnöde, zerdepperte
Endröhre eines stinknormalen Röhrenradios.
Es ist wirklich teilweise nicht mehr lustig !
Folgenden Tipp kann ich geben: Vor einem Kauf
sollte man sich
auch Preise bestätigen lassen, auch mich darf man gern mal fragen,
aber ein Danke ist dann auch ein Mindestmaß an Höflichkeit !